ERFINDER,
FORSCHER, NOBELPREISTRÄGER
Oszkár Asbóth
(31. März 1891 Pankota – 27. Februar 1960 Budapest)
Der Hubschrauber
Ihn hat immer nur eines interessiert und zwar alles, was fliegt!
Bereits in jungen Jahren hat er Flugzeuge entworfen und gebaut. Schon
während des ersten Weltkrieges beschäftigte er sich am Forschungsinstitut
im österreichischen Fischamend mit Propellern. Er entwarf die
Luftschraube. Somit war es erstmalig im Jahre 1928 möglich, einen
funktionstüchtigen Hubschrauber zu starten, der senkrecht von der Erde
nach oben in Richtung Himmel abhob. Noch zu seinen Lebzeiten feierte die
internationale Welt der Wissenschaft die Genialität seiner Erfindung.
Robert Bárány
(22. April 1876 Wien - 8. April 1936 Uppsala)
Physiologie und Pathologie des vestibularen Apparates
(Gleichgewichtsorgan)
Nobelpreisträger für Medizin und Physiologie1914
Mediziner, Chirurg der österreichischen Armee, Arzt, Lehrer, Forscher
die Entstehung des kalorischen Nystagmus (Augäpfelvibration)
Physiologie und Pathologie des Bogengangapparates
nach ihm benannten Krankheitsbilder: "Bárány Zeichen", "Bárány
Drehstarkreizprüfung", "Bárány Lärmtrommeln", "Bárány Simulationsprüfung",
"Bárány Zeigeversuch", "Bárány Syndrom"
Georg von Békésy (Békésy György)
(3. Juni 1899 Budapest- 13. Juni 1972 Honolulu)
Nobelpreis für Physiologie /Medizinwissenschaft (1961) für die
"Entdeckung des mechanismus der in der Ohrschnecke auftretenden Reize".
Lebte in den USA.
László József Bíró
(29. Sept. 1899 Budapest – 24. November 1985 Buenos Aires)
Der Kugelschreiber
Bíró war ursprünglich Journalist. Druckarbeiten verhalfen ihm
damals zufällig zu seiner weltberühmten Erfindung. Er hatte entdeckt, dass
man mit Hilfe eines Kugelrohrs flüssige Farbe auf das Papier bringen kann.
Seine diesbezüglichen und in Ungarn begonnenen Experimente hatte er in
Paris und danach in Argentinien fortgesetzt. Von da aus startete das auch
heute noch täglich benutzte und total einfach zu handhabende
Schreibutensil seinen erfolgreichen Feldzug um die Welt. Übrigens heißt
der Kugelschreiber wegen L. J. Bíró auf Englisch "biro-pen".
Dennis Gabor (Dénes Gábor)
(5. Juni 1900 Budapest - 9. Februar 1979 London)
Nobelpreis für Physik für "seinen Beitrag zur Entdeckung und
Entwicklung der holographischen Methode" (1971), lebte in Großbritannien
John Harsanyi (Harsányi János)
(29. Mai 1920 Budapest - 9. August 2000 Berkeley)
Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften (1994)
Spieltheorie, er schuf die Grundlagen zur Forschung der
"Wirtschaftswissenschaft der Information"
George de Hevesy (Hevesy György)
(1. August 1885 Budapest - 5. Juli 1966 Freiburg im Breisgau)
Nobelpreis für Chemie (1943) für die "Verwendung von Isotopen als
Indikator im Laufe der Erforschung von chemischen Prozessen", lebte in
Deutschland, Dänemark und Schweden
János Irinyi
(17. Mai 1817 Nagyléta – 17. Dezember 1895 Vértes)
Das Streichholz
Nachdem er im berühmten Debreziner Kollegium Jura studiert hatte,
entschied er sich später am Wiener Polytechnikum für die Fachrichtung
Chemie. Nach einem erfolglosen Experiment seines Lehrers gelang ihm durch
die Verwendung von Phosphor anstelle der herkömmlichen chemischen
Verbindung die Entdeckung des "lautlosen" und sicheren Streichholzes.
Diese Erfindung hatte er vorerst verkauft, was ihn jedoch später nicht
daran hinderte, selbst eine Streichholzfabrik zu gründen. Er nahm am
ungarischen Freiheitskampf im Jahre 1848 aktiv teil (unter anderem auch an
der Formulierung der berühmten 12 Punkte, welche seinerzeit die Freiheit
und Unabhängigkeit Ungarns forderten). Die Folge davon war, dass er ins
Gefängnis musste. Nach seiner Entlassung bewirtschaftete er seinen Besitz.
Von dem weltweit täglich gebrauchten, unentbehrlichen Streichholz ahnt
kaum jemand, dass es sich hierbei um eine ungarische Erfindung handelt.
István Jedlik Ányos
(11. Januar 1800 Szimő 13. Dezember 1895 Győr)
Der Dynamo
Mönch des Benediktinerordens, Naturwissenschaftler und Erfinder,
der einst zu den vielfältigen Ereignissen während des ungarischen
Reformzeitalters seinen Beitrag auf dem Gebiet der Physik leistete. Von
seinen Erfindungen kommt dem Dynamo die größte Bedeutung zu, denn
letztlich profitierte gerade die Technik davon am meisten. Selbst wenn wir
die Maschine zur Sodawasserherstellung (die auch zu seinen Erfindungen
zählt) vergessen sollten, so müssen wir jedoch den 1828 entwickelten
Elektromotor und den Bau des ersten Wagens mit Elektromotor im Jahre 1855
– als die weltberühmte ungarische Erfindung – erwähnen und verdientermaßen
auch feiern.
Philipp E. A. von Lenard (Fülöp Lénárd)
(7. Juni 1862 Pozsony/Pressburg [heute Bratislava, Slowakei]
- 20. Mai 1947 Messelhausen)
Nobelpreisträger für Physik für das "auf Katodenstrahlen basierende
Atommodell (Dinamida)" (1905)
János Neumann
(28. Dezember 1903 Budapest – 8. Februar 1957 Washington)
Die Rechenmaschine
Obwohl er von der heutigen Form des Computers noch nicht einmal
träumen konnte – eigentlich hatte er sich mit der Mengenlehre und der
mathematischen Spieltheorie sowie der Erforschung der Atomenergie in
Verbindung mit der Kettenreaktion beschäftigt – galt sein Interesse auch
den Bereichen Daten- und Informationsspeicherung und darüber hinaus dem
Speichern von Operationen. Als erster Mensch der Welt bediente er sich
bereits im Jahre 1945 dieser Materie. Von den 30er-Jahren des vergangenen
Jahrhunderts an lebte er in (Princeton) Amerika.
George A. Olah (György Oláh)
(22. Mai 1927 Budapest)
Nobelpreis für Chemie für "seine im Bereich der positiv geladenen
Kohlenwasserstoffe erzielten Ergebnisse" (1944), lebt in den USA.
John C. Polanyi (János Polányi)
(23. Januar 1929 Berlin)
Sohn des Wissenschaftlers Mihály Polányi. Nobelpreisträger für Chemie
geteilt für seine Forschungen im Bereich der Dynamik der elementaren
chemischen Prozesse" (1986), lebt in Kanada
Albert Szent-Györgyi (Albert von Szent-Györgyi)
(16. September 1893 Budapest – 22. Oktober 1986 Woods Hole)
Nobelpreisträger für Medizin (1937) für "die Entdeckungen auf dem
Gebiet der biologischen Verbrennungsprozese, insb. in Bezug auf das
Vitamin C und die Fumarsäurekatalyse"
Im Jahre – 1930! – hatte er begonnen, das aus Paprika gewonnene
Vitamin C zu produzieren. Von 1928 bis 1945 Professor der
Wissenschaftlichen Universität von Szeged, ab 1947 an lebte er in den
Vereinigten Staaten und unterrichtete und leitete dort mehrere
weltbekannte Forschungsinstitute. In erster Linie beschäftigte er sich mit
der Krebsforschung, machte jedoch auch auf den Gebieten Zellatmung,
Biogenetik und Bioelektronik wichtige Entdeckungen. Bis zum Ende seines
Lebens war er mit seinem Heimatland eng verbunden.
Ede Teller
(1908 Budapest – 2003 Stanford)
Die Wasserstoffbombe
Im Sommer 2003 hatte ihm George W. Bush die höchste amerikanische
Auszeichnung, die Friedensmedaille des Präsidenten, verliehen. Der
Physiker war ein anerkannter Forscher auf dem Gebiet der thermonuklearen
Energie, der Quantenmechanik sowie der Molekular- und Astrophysik. Sein
Leben verlief ziemlich abenteuerlich, im Jahre 1926 hat er Ungarn
verlassen und 1930 promoviert. Danach arbeitete er in der Hochburg der
Physik, nämlich an der Universität Göttingen. Später war er am streng
geheimen "Manhattan-Projekt" in Amerika beteiligt. Weil ihm bei der
Herstellung der Atombombe eine bedeutende Rolle zukam, musste er in den
fünfziger Jahren zahlreiche politische Hürden nehmen. Die Produktion der
Wasserstoffbombe war durch seine Erfindung möglich geworden und kam
aufgrund der Unterstützung etlicher amerikanischer Präsidenten zum
Abschluss. Sie sollte Interesse und Hoffnungen auf eine bessere Welt
wecken.
Eugene P. Wigner (Jenő Wigner)
(17. November 1902 Budapest - 1. Januar 1995 Priceton)
Nobelpreis für Physik für die "Entwicklung der Theorie über Atomkerne
und Elementarteile, insbesondere für die Entdeckung und Anwendung der
Symmetrieprinzipien" (1963), lebte in den USA
Richard A. Zsigmondy (Richárd Zsigmondy)
(1. April 1865 Wien - 23. September 1929 Göttingen)
Nobelpreisträger für Chemie (1925) für die "Erklärung der heterogenen
Natur von Kolloidlösungen und für die bei der Forschung angewandten
Methoden, die in der modernen Kolloidchemie von herausragender Bedeutung
sind"
MUSIK
Béla Bartók
(25. März 1881 Nagyszentmiklós/Sânnicolau Mare/ Großsanktnikolaus
Rumänien]– 26. September 1945 New York)
Kosmopolit der Musik
Der weltberühmte Erneuerer der klassischen Musik. Seine Oper
"Herzog Blaubarts Burg", sowie die Bühnenstücke "Der holzgeschnitzte
Prinz" und "Der wunderbare Mandarin" gehören zum Repertoire aller
bedeutenden Opernhäuser der Welt. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts
sammelte er zusammen mit Zoltán Kodály ungarische Volksmusik und die
Volksweisen anderer Nationalitäten. Die Motive der Volksmusik verwertete
er in seinen berühmten Orchester- und Chorwerken. Im Jahre 1940 emigrierte
er nach Amerika, wo er sein bekanntestes Werk, das "Concerto",
komponierte.
Ernő von Dohnányi
(27. Juli 1877 Pozsony/Pressburg [heute Bratislava, Slowakei]
- 9. Februar 1960 New York)
Komponist, Pianist, Dirigent, Klavierprofessor
zehn Jahre Klavierprofessor, zuerst an der Berliner Hochschule, dann
in Budapest. Als Lehrer entwickelte er eine sehr persönliche Methode,
deren größte Wirksamkeit in selbst erfundenen, besonders intensiven Etüden
für konzentriertes Üben lag, wodurch den Schülern mehr Zeit für das
Studium des Repertoires blieb.
1948 ließ er sich in Argentinien nieder.
Das Neue Gebäude der Franz-Liszt-Musikakademie, Budapest wurde mit
einer Aufführung von Dohnányis 1. Klavierkonzert eröffnet (1907)
Antal Doráti
(9. April 1906 Budapest - 13. November 1988 Gerzensee/Schweiz)
Dirigent, Komponist
Opera Münster (1928-1933), Ballet Russe de Monte Carlo (1934-1941), Dallas
Symphony (1945-1949), USA-Staatsbürger seit 1947, Minneapolis Symphony in
(1949-1960), BBC Orchestra (1963-1967), Stockholm Philharmonic Orchestra
(1965-1972), National Symphony Washington (1970-1977), 1977 Detroit, ab
1981 RPO London, Stockholm Philharmonic, Detroit Symphony. 32 "Grand Prix"
Károly Goldmark (Karl Goldmark)
(18. Mai 1830 Keszthely - 2. Januar 1915 Wien)
Komponist
"Die Königin von Saba" (1875)
Imre Kálmán
(24./25. Oktober 1882 Siófok als Kálmán Koppstein - 30. Oktober 1953
Paris)
Operettenkomponist
"Csádásfürstin" (1915), "Gräfin Maritza" (1924)
Sein Geburtshaus ist heute Museum. Vor dem Bahnhof, im Milleniumspark
steht ein Musikpavillon, wo die Imre-Kálmán-Statue von Imre Varga
ausgestellt ist.
Zoltán Kocsis
(1952 in Budapest)
Der weltbekannte Klaviervirtuose
Mit achtzehn Jahren gewann er den Beethoven-Wettbewerb des
ungarischen Radios. Mit diesem Durchbruch begann praktisch seine Karriere
im internationalen Musikleben. Er wurde von den wichtigsten Musikzentren
Europas, Amerikas und des fernen Ostens eingeladen. Er gab Konzerte unter
Mitwirkung bekanntester Orchester, die größten und namhaftesten
Musikverlage machten Aufnahmen mit ihm. Selbst Richter trat mit ihm auf
und spielte mit ihm im Rahmen einer Konzertreihe vierhändig. Er ist
derzeit exklusiver Künstler der Philips Classics. Er hatte zuerst in
Ungarn das Festivalorchester gegründet und später den Nationalen
Philharmonikern zu internationalem Ruhm verholfen. Er dirigiert auch
selbst und zwar besonders gern die Werke moderner Komponisten, am liebsten
jedoch Schönberg.
Zoltán Kodály
(16. Dezember 1882 Kecskemét – 6. März 1967 Budapest)
Komponist von Psalmus Hungaricus
Er lernte Musik zu komponieren, er studierte an der
geisteswissenschaftlichen Fakultät und schon früh begann er, sich für das
Sammeln von Volksliedern zu interessieren. Hauptsächlich hatte es ihm die
ungarische Folklore angetan. Sein Leben lang sammelte und unterrichtete
er. Die so genannte "Kodály-Methode" wurde weltweit bekannt. Durch ihn
bekamen nicht nur auserwählte, sondern auch andere Menschen die
Möglichkeit zu musizieren. Er galt auch als berühmter Komponist und
Vortragskünstler in ganz Europa und in Amerika. Seine wichtigsten Werke
sind die Streichquartette "Psalmus Hungaricus", "Tänze aus Galánta",
"János Háry" und "Die Spinnstube".
Joseph Kosma
(22. Oktober 1905 Budapest - 7. August 1969 Paris)
französischer Komponist
Studium in Budapest und am Ungarischen Institut in Berlin, arbeitete in
Berlin mit Brecht und Eisler zusammen, Emigration nach Paris (1933), wo er
bis zu seinem Tode lebte, schrieb in erster Linie Chansons und Filmmusiken
György Kurtág
(19. Februar 1926 Lugos [heute Lugoj Rumänien])
Der weltbekannte "Papst" der modernen Musik
Überall im Ausland kennt man ihn besser als in Ungarn! Trotzdem
ist es in Ungarn schier unmöglich, Karten für seine Konzerte zu ergattern,
denn die Häuser sind stets ausverkauft. Er gilt als der größte Erneuerer
auf dem Gebiet der Komposition des zwanzigsten Jahrhunderts. Nach dem
zweiten Weltkrieg übersiedelte er nach Ungarn und unterrichtete an der
Musikakademie Kammermusik. Er lebte in Paris und zuletzt in Berlin sowie
in Holland. Seine Werke werden von den berühmtesten Dirigenten und
Solisten der Welt dargeboten.
Franz Lehar (Lehár Ferenc)
(30. April 1870. Komárom - 24. Oktober 1948. Bad Ischl, Österreich)
Operettenkomponist und Dirigent
"Die lustige Witwe", "Ein Walzertraum", "Das Land des Lächelns"
György Ligeti
(28. Mai 1923 Dicsőszentmárton [heute
Tîrnaveni, Siebenbürgen, Rumänien] - )
Komponist
Studium bei Ferenc Farkas, Konservatorium in Klausenburg (1941 bis 1943),
Studium an der Franz-Liszt-Akademie in Budapest (1945-1949), Studio für
elektronische Musik des WDR Köln (1957-1958), "Artikulation", "Atmosphères"
(1961), lange Lehrtätigkeit im In- und Ausland, Professor an der Hamburger
Musikhochschule (1973-1989), Bühnenwerk "Le Grand Macabre" (1974-1977)
nach einer Fabel von Michel de Ghelderode, komplexe polyrhythmische
Kompositionstechnik der achtziger und neunziger Jahre: "Etudes pour piano"
(1985), "Konzert für Klavier und Orchester" (1985-1988), "Konzert für
Violine und Orchester" (1990-1992), "Sonate für Viola solo" (1991-1994),
Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg und der Bayerischen
Akademie der Schönen Künste in München.
Franz Liszt (Liszt Ferenc)
(22. Oktober 1811 Doborján/Raiding, Österreich – 31. Juli 1886
Bayreuth)
Liebesträume des größten Romantikers aller Zeiten
Klaviervirtuose, bereits in jungen Jahren wird Beethoven auf ihn
aufmerksam, später seine engsten Freunde Chopin und Berlioz. Er verhalf
Wagner zu Ruhm (und gab ihm seine Tochter zur Ehefrau!). Viele Nationen,
z. B. Deutschland und Österreich, betrachten ihn als "eigenen Sohn", doch
Liszt war Ungar, auch dann noch, als er die meiste Zeit seines Lebens in
Weimar verbrachte. Die bedeutendsten und herausragenden Musikstücke der
Romantik wurden von ihm komponiert. Seine Werke sind fester Bestandteil
des Repertoires der bekanntesten Orchester der Welt. Jeder ambitionierte
Musiker betrachtet es als Herausforderung, Werke von Liszt zu spielen.
"Les Preludes" und die "Ungarische Rhapsodie" gehören zu den besten Werken
der Musikliteratur.
Erika Lux
(Budapest)
Pianistin
Abschluss des Studiums an der Franz-Liszt-Musikhochschule in Budapest
("summa cum laude" und "Grand Prix") mit 19 Jahren als Preisträgerin des
Liszt-Bartók-Wettbewerbs, weitere Spitzenpreise beim ARD-Wettbewerb in
München, beim Debussy-Wettbewerb und bei der Worldwide Piano Competition
in Tokio, seit 1990 als ordentliche Professorin der Hochschule für Musik
und Theater Hannover
Miklos Rozsa
(18. April 1907 Budapest - 18. April 1995 Los Angeles)
Filmmusik-Komponist
er war der erste, der die Musik dazu benutzte, um Filme mit "störenden"
psychologischen Untertönen zu untermalen, seine Musik wurde insb. für zwei
Genres verwendet - für den Thriller und den historischen Film
Konservatorium von Leipzig und Aufenthalt im künstlerischen Mekka von
Paris, 1940 ging er nach Hollywood, "Quo Vadis?" (1951) "Ben Hur" (1959)
"König der Könige" (1961)
13 mal für den Oscar nominiert und gewann diesen in den Jahren 1946, 1948
und 1960
Grabstätte in Forest Lawn, Hollywood Hills
Rezső Seress
Komponist, Pianist
1935 komponierte er in einem Budapester Restaurant die Melodie "Das Lied
vom traurigen Sonntag", ein wunderbar melancholisches Stück, welches so
schaurig-schön ist, dass es eine Zeit lang einigen Selbstmördern als
letzter irdischer Genuss diente und deshalb den Beinamen "Hymne der
Selbstmörder" erhielt
Musik von "Gloomy Sunday (Ein Lied von Liebe und Tod)" (2002)
Sir Georg Solti
(21. Oktober 1912 Budapest - 5. September 1997 Antibes)
Dirigent von Covent Garden in London, Chefdirigent der Chicago
Symphoniker, gefeierter Star bei den Salzburger Festspielen
Mihály Székely
(8. Mai 1901 Jászberény als Mihály Spagatner - 22. März 1963 Budapest)
Opernsänger (Bass)
ständige Gastspiele in der New Yorker Metropolita und der Festspiele
in Glyndebourne (1946-1950)
LITERATUR, FILM,
THEATER UND FOTOGRAFIE
George Cukor (Cukor György)
(7. Juli 1899 New York – 23. Januar 1983 Los Angeles)
Der aus Ungarn stammende Regisseur der Filme Gaslicht und My Fair
Lady
"Es reicht nicht, wenn Du nur Ungar bist – Du musst auch
talentiert sein" und "Wenn Du Ungar bist, so bedeutet dies nicht
automatisch, dass Du auch ein Genie bist!". Diese Sinnsprüche waren an der
Wand eines Hollywoodstudios bzw. am Eingang von MGM zu lesen. George Cukor
war eine bedeutende Persönlichkeit der großen Hollywood-Filmgeneration. Er
bekam seinen ersten Oscar für den Film "Zauberhaftes Land" und den zweiten
für "My Fair Lady". Zahlreichen Stars hatte er zu Ruhm verholfen. In
seinen Filmen spielten immer die bekanntesten Hollywood-Stars.
Tony Curtis (Bernie Schwartz)
(3. Juni 1925 Mátészalka)
Hollywood-Filmstar
Filmschauspieler, hat über 130 Filme gemacht, Gangsterfilm von Robert
Siodmak "Gewagtes Alibi" an der Seite von Burt Lancaster (1948), rasch
arbeitete sich in die vorderste Reihe der beliebtesten
Hollywood-Darsteller vor, Abenteuerfilme, "Mister Cory" (1957), "Flucht in
Ketten" (1958) Komödien, wie Billy Wilders "Manche mögen' s heiß" (1959),
Stanley Kubricks "Spartacus" (1960), "Ein charmanter Hochstapler" (1960),
"Der Außenseiter" (1961), "Das große Rennen rund um die Welt" (1964), "Der
Frauenmörder von Boston" (1968), Krimi-Serie in Deutschland "Die Zwei", in
der er zusammen mit Roger Moore spielte, TV-Version "Der Graf von Monte
Christo" (1974), Elia Kazans "Der letzte Tycoon" (1975), Frauenliebling in
"Casanova & Co." (1976), "Der Passagier - Welcome in Germany" (1988),
Vater von Jamie Lee und Kelly Curtis
György Dalos
(1943 in Ungarn)
Schriftsteller
studierte von 1962 bis 1967 in Moskau, Mitglied der Ungarischen KP bis
1968, erhielt wegen "staatsfeindlicher Aktivitäten" Berufs- und
Publikationsverbot, 1984 Stipendium des Berliner DAAD und
Forschungsstelle Osteuropa der Universität Bremen. Von 1987 bis 1995 lebte
er abwechselnd in Wien und Budapest und arbeitete u. a. für deutsche
Rundfunkanstalten und Zeitungen. Vorstandsmitglied der
Heinrich-Böll-Stiftung in Köln (1992), Adalbert-von-Chamisso-Preis
(1995). Erste Veröffentlichungen in deutscher Sprache: Lyrik, historische
Berichte und Dokumontagen, lebt in Berlin
Péter Esterházy
( 4. April 1950 Budapest)
Wichtigster Autor der postmodernen Literatur
Er stammt aus der berühmten Familie der Grafen Esterházy und gilt
als bekannter liberaler Denker. Obwohl er Mathematik studiert hatte, ist
er seit langem hauptberuflich als Schriftsteller tätig. Seine Werke wurden
in zahlreiche Sprachen übersetzt, weshalb er – was in der ungarischen
Literatur nur selten zu finden ist – auch international anerkannt wird. Zu
erstem Weltruhm gelangte er durch den Roman "Produktionsroman" (er wurde
in mehr als zehn Sprachen übersetzt), der als bestes Werk der europäischen
postmodernen Literatur geschätzt wird. Als so genannter "Vater-Roman"
erschien der Roman mit dem Titel "Harmonia Caelestis" vor nicht allzu
langer Zeit. Kurz darauf erfuhr der Schriftsteller jedoch, dass sein Vater
Agent des Kádár-Regimes war, was ihn letztlich veranlasste, als Ergänzung
das Buch "Modifizierte Ausgabe" zu schreiben.
Zsazsa Gabor
(1917 - )
amerikanische Schauspielerin
nach Amerika ausgewandert (1930), 8 Ehemänner, darunter der Milliardär
Conrad Hilton (Hotelkette), ihr jetziger Ehemann Prinz Frederick von
Westfalen, Anhalt und Sachsen
Hans Habe (János Békessy)
(12. Februar 1911 Budapest - 30. September 1977 Locarno)
Schriftsteller, Essayist, Publizist
"Drei über die Grenze" (1937), "Tod in Texas" (1963), "Ich stelle mich"
(1954), "Weg ins Dunkel", "Im Namen des Teufels" (1956), "Gräfin
Tarnovska" (1962) verfilmt Luchino Visconti mit Romy Schneider. Schon als
amerikanischer Staatsbürger, nimmt am Zweiten Weltkrieg teil, er führt die
Einheit für psychologische Kriegsführung (unter seinem Kommando ist auch
Stefan Heym, der in Chemnitz geborene deutsche Schriftsteller, geb.
Hellmuth Flieg) und 1944 erlebte die alliierte Invasion in der Normandie.
Als Pressekommissar in München hilft er bei der Gründung deutscher
Zeitungen. Zusammen mit Stefan Heym und Erich Kästner gründet er 18
Tageszeitungen. 1953 kehrt er endgültig nach Europa zurück.
John Halas
Trickfilmzeichner
John Halas und Joy Batchelor: "Aufstand der Tiere" nach der Satire "Animal
Farm" (1945) von George Orwell
Ludwig (Lajos) Hevesi
(20. Dezember 1843 Heves als Lajos Löwy - 1910)
Wiener Kunstkritiker "Acht Jahre Secession" (1906), "Altkunst - Neukunst"
(1909), "Österreichische Kunst im 19. Jahrhundert"
Mitbegründer des populären politischen Witzblattes "Borsszem Jankó" (Hans
Pfefferkorn), Jugendroman "Die Abenteuer des Andreas Jelky" (1871)
Leslie Howard (László Stainer)
(3. April 1893 Budapest - 1. Juni 1943)
Schauspieler, Regisseur und Produzent, englischer Filmstar
Londoner Dulwich College, Auftritt in Kurzfilmen (1914), arbeitet zu
gleichen Teilen an Bühnen in London und New York (1920), am Broadway,
"Pygmalion", "Scarlet Pimpernel" (1934), "Der versteinerte Wald" (1935),
"Vom Winde verweht", "Intermezzo" (1939), "49th Parallel", "Pimpernel
Smith" (1941)
André Kertész
(1894 Budapest - 1985 New York)
Fotograf
emigrierte nach Paris (1925 - 1936), Architekturen und Stadtlandschaften,
Interieurs, Wechselwirkungen von Licht und Schatten, technische Details,
Maschinen, Genre-Szenen, Akte und Porträts: Atelier von Mondrian (1926),
Satirische Tänzerin (1926), auf dem Boden sitzender Regisseur Sergej M.
Eisenstein (Panzerkreuzer Potemkin) (1928), Colette mit Blumenvase
(1930), leichter Draufsicht von Marc Chagall mit seiner Familie (1933),
1936 ging er nach New York
Imre Kertész
(9. November 1929 Budapest)
Nobelpreisträger für Literatur (2002)
Der in Budapest lebende Schriftsteller erhielt im Jahre 2002 für
das Buch mit dem Titel "Roman eines Schicksallosen" den Nobelpreis für
Literatur. Nach einer Schreibdauer von über zehn Jahren erschien der Roman
erstmalig 1975, die richtige Anerkennung bekam der Autor jedoch erst ab
1983. Der Roman erzählt die Geschichte eines fünfzehnjährigen Jungen, der
nach Auschwitz und Buchenwald deportiert wurde, den Holocaust überlebte
und heimkehrte. Wichtiger als der autobiographische Bezug ist vielmehr der
Stil, wie es geschrieben wurde, nämlich trocken, leidenschaftslos und
neutral. Gefühl und Urteil werden dem Leser überlassen. Das Werk von
Kertész hebt sich von anderen eindrucksvollen Holocaustromanen ab, denn
der Schriftsteller berichtet mit viel Empathie, kühl und trocken über die
grauenvollste Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts.
Arthur Koestler
(5. September 1905 Budapest - Freitod 3. März 1983 London)
Schriftsteller, Journalist, Essayist
Studium der Elektrotechnik und Psychologie in Wien, ab 1926 Journalist
(u. a. in Berlin, Paris und der UdSSR), ehemaliger Bewohner der
Künstlerkolonie Berlin, ab 1940 in London, "Sonnenfinsternis" (1940), "Der
dreizehnte Stamm", "Die Wurzeln des Zufalls"
György Konrad
(1933 Debrecen)
Schriftsteller
Romane und Essays, Verhaftung (1974) wegen eines gemeinsam mit Iván
Szelényi verfassten Essays (in Deutschland: Die Intelligenz auf dem Weg
zur Klassenmacht - Suhrkamp Verlag 1978), seither führende Position in der
demokratischen Opposition Ungarns, Publikationsverbot in Ungarn
(1978-1988), Herder-Preis in Wien (1983), Präsident des Internationalen P.
E. N. - Clubs (1990-93), Mitbegründer der Bürgerrechtsbewegung
"Demokratische Charta" in Budapest als Reaktion auf den zunehmenden
Chauvinismus und Antisemitismus (1991), Friedenspreis des Deutschen
Buchhandels (1991), Präsident der Akademie der Künste in Berlin (1997),
Goethe-Medaille des Goethe-Institutes (2000), Karls-Preis der Stadt
Aachen (2001)
"Der Besucher", "Der Nachlass", "Der dritte Blick", "Glück" "Die
unsichtbare Stimme"
Bela Lugosi (Béla Ferenc Dezsö Blaskó)
(20. Oktober 1882 Lugos - 16. August 1956)
der erste Graf Dracula (1927)
spielte an ungarischen Theatern die Rolle des sinnlich-romantischen
Liebhabers, war führender Schauspieler Budapests, hatte bei der Gründung
einer Schauspielergewerkschaft mitgewirkt und führte ihre Protestmärsche
bis 1919 an, er war gezwungen, nach Deutschland zu flüchten, "Januskopf"
(1920), sein amerikanisches Bühnendebüt in "The Red Poppy" (1923),
Stummfilme "Silent Commant" , "Daughters Who Pay", "Der Tod ist ein
schwarzes Kamel" (1931), "Morde in der Rue Morgue", "White Zombie",
"Chandu the Magician" (1932).
Erika Marozsán
(3. August 1972 Újfehértó - )
Schauspielerin
"Gloomy Sunday" auf Deutsch "Lied über Liebe und Tod" mit Joachim Król und
Ben Becker (2002), weitere Filme: mit 17 Jahren Debut in
"Friedensverhandlung, oder das Jahrhundert dauert bis Donnerstag", "Die
wunderbare Reise des Kornél Esti" (1994), "Flucht" (1996), "Reichsapfel",
"Zuckerblau", "One-Day Crossing" (2000), "Vorwärts!" (2001), "Sniper" mit
Tom Berenger (2002)
Sándor Márai
(11. April 1900 Kaschau [heute Kosice/Slowakei] – Freitod 21.
Februar 1985 San Diego)
Der Berufs-Tagebuchschreiber
Er hat als Journalist begonnen und in sehr jungen Jahren in Wien
und Frankfurt gelebt, gelernt und geschrieben. Seine berühmtesten Romane –
"Gastspiel in Bolzano", "Die Glut" und "Sindbad geht heim" wurden in alle
bedeutenden Sprachen der Welt übersetzt. Gerade in unseren Tagen erlebt
der Márai-Kult weltweit eine Renaissance und dies vor allem durch seine
Bücher "Bekenntnisse eines Bürgers" und "Tagebücher". In beiden Werken
beschrieb er ziemlich markant die überall gültigen Merkmale der Weltbürger
des zwanzigsten Jahrhunderts. Márai lebte in Amerika in sehr armen
Verhältnissen und starb vereinsamt; er wählte den Freitod.
Georg Mikes (Mikes György)
(1912 - 1987)
Schriftsteller, Satyriker
Lebte 1938-1982 in England "How to be British?", "Everybody is Hungarian"
Kelemen Mikes
(1690 Zágon Siebenbürgen/Rumänien - ? Rodosto Türkei)
Schriftsteller, Übersetzer
Freiheitskämpfer unter Fürst Ferenc Rákóczi II. Anfang des 18.
Jahrhunderts, floh nach Polen, Frankreich und schließlich in die Türkei,
wo er den Rest seines Lebens verbrachte. Von dort schrieb er fiktive
Briefe an eine fiktive Cousine, in denen er über "Kriege, Hochzeiten,
Beschneidungen" erzählt, über "Eunuchen, Treue und Untreue nach türkischer
Art, über Juden, Griechen und Armenier". Klassiker der ungarischen
Literatur "Briefe aus der Türkei" (1717-1758)
Franz Molnár
(12. Januar 1878 Budapest als Ferenc Neumann - 1. April 1952 New York)
österreichischer Dramatiker, Feuilletonist, Romancier und Journalist
lange Jahre in Wien gelebt, 41 Theaterstücke, 11 Romane, 8 Erzählungs- und
Reportagebände
Sein Theaterstück "Liliom" wurde verfilmt und als Musical mit dem Titel
Carousel nach 1945 insg. 890mal am Broadway aufgeführt.
Péter Nádas
(1942 Budapest)
Fotograf, Schriftsteller, Romane, Essays, Theaterstücke
arbeitete von 1961-1963 als Zeitschriftenfotograf. 1965 erste Erzählung,
die Veröffentlichung seines ersten Romans verhinderte jahrelang die
Zensur.
"Etwas Licht" (Fotoband), "Schöne Geschichte der Fotografie"
(Filmnovelle), "Der eigene Tod"
Max Reinhardt (Miksa Goldmann)
(9. September 1873 Bazin/Pezinok Slowakei - 31. Oktober 1943 New York)
Schauspieler, Mitbegründer der Salzburger Festspiele
Ensemblemitglied am Deutschen Theater, Berlin (1894-1902), Leiter des
"Kleinen Theaters" und des "Neuen Theaters", heute: Berliner Ensemble,
Theater am Schiffbauerdamm (1903), Leitung der Berliner Volksbühne
(1915-1918), Eröffnung des Großen Schauspielhauses im umgebauten Zirkus
Schumann in Berlin, später Friedrichstadtpalast (1919), Mitbegründer der
Salzburger Festspiele (1920), Eröffnung der Komödie am
Kurfürstendamm(1924), Eröffnung des Berliner Theaters und der Schauspiel-
und Regieschule in Wien (Max-Reinhardt-Seminar 1928), die
Nationalsozialisten bieten ihm eine "Ehren-Arierschaft" an, die er empört
ablehnt (1933), Emigration in die USA (1937)
Marika Rökk
(3. November 1913 Kairo/Ägypten - )
Schauspielerin, Tänzerin, Sängerin
wächst in Budapest auf und erhält mit acht Jahren eine Tanzausbildung,
Revue-Truppe "Hoffmann-Girls" im Moulin Rouge/Paris (1924), Auftritte am
Broadway/New York und in Monte Carlo (1925-1929), Revuestar in Berlin,
London, Paris, Cannes, Budapest und Wien (1929), "Kiss me Sergeant"
(1930), "Stern der Manege" UFA (1934), "Leichte Kavallerie" Auftakt einer
steilen Karriere im NS-Regime (1935), temperamentvolle Diva in Deutschland
und ihre in den Filmen gesungenen Lieder werden zu bekannten Schlagern,
mit Willy Fritsch spielt sie die Hauptrolle im ersten deutschen Farbfilm
"Frauen sind doch bessere Diplomaten" (1941), wegen Spionageverdacht
Auftritte nur in Shows der amerikanischen Besatzungstruppen (1945-1948),
Rehabilitierung vor dem Ehrengericht der Österreichischen
Schauspielervereinigung (1947), Comeback mit den österreichischen
Revuefilmen "Fregola" (1948) und "Kind der Donau" (1950), Publikumserfolge
in Deutschland "Die Csárdásfürstin" (1950), "Die geschiedene Frau" (1953),
"Maske in Blau" (1953), "Nachts im grünen Kakadu" (1957), "Bühne frei für
Marika" (1958) und "Die Nacht vor der Premiere" (1959), Operetten in Wien,
Hamburg, München und Berlin "Maske in Blau" (1966/67), "Gräfin Mariza",
"Die Csárdásfürstin", Titelrolle des Musicals "Hello Dolly" (1968/69),
"Filmband in Gold" des Deutschen Filmpreises für langjähriges und
hervorragendes Wirken um den deutschen Film (1981), Ehrenmedaille der
Stadt Wien in Gold (1983), an ihrem 70. Geburtstag tritt sie in der
Titelrolle der Operette "Ball im Savoy" in Wien auf, Bayerischer Filmpreis
(1987), sie lebt in Baden bei Wien
Felix Salten (Siegmund Salzmann)
(6. September 1869 Budapest - 8. Oktober 1945 Zürich)
Schriftsteller, Feuilletonist und Burgtheater-Kritiker
gehörte zum Kreis des "Jung-Wien"; 1927-33 Präsident des Österreichischen
P. E. N. - Clubs; emigrierte 1939 in die Schweiz. "Bambi" (1923, von W.
Disney 1942 verfilmt) und weitere Tierromane "15 Hasen" 1929, "Florian.
Das Pferd des Kaisers" 1933, "Bambis Kinder" 1940, "Djibi, das Kätzchen"
1945
István Szabó
(12. Februar 1938)
Filmregisseur
Filme mit Klaus Maria Brandauer:
"Hanussen", Klaus Schneider/Eric Jan Hanussen 1988
"Oberst Redl", Oberst Alfred Redl, 1985, auch mit Armin Müller-Stahl,
Gudrun Landgrebe
"Mephisto", Hendrik Höfgen, 1981, Oscar
George Tabori (György Tábori)
(24. Mai 1914 Budapest)
Dramaturg, Theater- und Drehbuchautor
Übersetzer von Werken Bertholt Brechts und Max Frischs in den USA, schrieb
und inszenierte für Theater in Berlin, Bremen, München und Wien. 1975 bis
1979 leitete er das Theaterlabor in Bremen. Inszenierung "Mutter Courage"
(1979). Seit 1999 am Berliner Ensemble, für seine Theaterarbeit erhielt
zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Georg-Büchner-Preis (1992), "Meine
Kämpfe", "Gefährten zur linken Hand", "Tod in Port Aarif", "Ein guter
Mord", "Das Opfer", "Weismann und Rotgesicht - ein jüdischer Western", "Insomnia",
"Ich versteh' nix Deutsch", "Son of a Bitch"
Elie Wiesel
(30. September.1928 Máramarossziget [heute Sighet/Rumänien])
US-amerikanischer Schriftsteller und Überlebender des
Nazi-Holocausts, Friedensnobelpreisträger seit 1986 für seinen Kampf gegen
Unterdrückung, Gewalt und Rassismus
WIRTSCHAFT
George Soros (Soros György)
(1930 Budapest)
erfolgreichster Spekulant und zugleich der großzügigste Philantrop der
Welt, Soros-Stiftungen, Börsenguru und Mäzen,
"Die Vorherrschaft der USA, eine Seifenblase", "Die Krise des globalen
Kapitalismus", "Die Alchemie der Finanzen", "Der Globalisierungsreport",
"Die offene Gesellschaft"
DURCH SIE WURDE UNGARN
"BERÜHMTER"
Zsolt Baumgartner
(1. Januar 1981 Budapest - )
Formel 1 Fahrer
János Hunyadi
(1409-1456)
Der Türkenbezwinger – auch für ihn läuten noch heute mittags die
Kirchenglocken
Der Vater von Matthias Hunyadi (König Matthias) war ein
ehrwürdiger Heerführer und später Regent. Mit zahlreichen Herrschern
kämpfte er gegen die Türken und oftmals musste er dabei Niederlagen
hinnehmen. Er kam sogar in Gefangenschaft. Doch in der entscheidenden
Schlacht bei Nádorfehérvár [heute Beograd] im Jahre 1456 besiegte er das
mächtige türkische Heer mit seiner aus Bauern und Kämpfern bestehenden
Truppe. Das Glockengeläut von allen katholischen Kirchen der Welt um 12.00
Uhr mittags soll an diesen Sieg erinnern.
Calvin Klein
(19. November 1942 New York)
Modekönig
Sein Vater war Kaufmann und wanderte von Ungarn nach Amerika aus,
wo er - obgleich nicht gerade von den Modedesign-Ambitionen seines Sohnes
begeistert – seinem Kind den Besuch der besten Schulen ermöglichte. Klein
– der anfangs Damenmäntel entworfen hatte - erschien erstmals im Jahre
1969 auf der Titelseite von Vogue. Seit den 70er-Jahren wurden ihm
annähernd alle wichtigen Preise, die man in diesem Beruf erringen konnte,
verliehen. Seine Produkte haben die ganze Welt erobert. Besonders berühmt
wurden seine Jeans und T-Shirts, doch der Stardesigner achtet stets
darauf, dass sein Markenzeichen von der breiten Masse der Gesellschaft
getragen und am Leben erhalten wird.
Sándor Csoma Kőrösi (alias Skander beg)
(4. April 1784 Körös (Siebenbürgen)/Rumänien - 11. April 1842 Darjeeling)
weltberühmter Sprachwissenschaftler, erster europäischer Tibetforscher,
Orientalist
englischer Stipendiat der Universität Göttingen, zu Fuß durch Russland,
Armenien, Usbekistan zur Himalaja (1822), unterwegs hat er die Sprache des
jeweiligen Landes erlernt, ab 1830 Gast der englischen Asien Gesellschaft
Royal Asiatic Society of Bengal in Calcutta, Tibetische Grammatik,
Tibetisch-Ungarisches und Tibetisch-Englisches Wörterbuch (1834), "Essay
towards a Dictionary Tibetian and English, " A Grammar of the Tibetian
Language in English", "Tibetian and English" (1834), "The life and
teaching of Buddha" (1957), Sein Grab ist auf dem Friedhof von in
Darjeeling
Zsuzsa Laky
(1984 Nagykanizsa)
Miss Europe 2003
Schönheit von Zala (2001), Zweitschönste in Hajdúszoboszló (2002) Miss
Europe 2003, gewählt in Nogent-sur-Marne, Frankreich
Judit Polgár
(23. Juli 1976 Budapest - )
internationaler Schach-Großmeister, Weltmeisterin
Ferenc Puskás
(2. April 1927 Budapest)
Der "Liebling" eines ganzen Landes
Er war Stürmer in der legendären goldenen Fußballmannschaft
Ungarns. Er schrieb die glanzvollsten Seiten der ungarischen
Fußballgeschichte. Im Jahre 1952 war er in Helsinki Mitglied der
olympischen Siegermannschaft, dann schoss er 1953 im berühmten Spiel
Ungarn gegen England in London zwei der 6 Tore (Ungarn siegte seinerzeit
6:3). 1954 wurde er mit der Mannschaft Silbermedaillengewinner bei der
Weltmeisterschaft in der Schweiz. 85-mal spielte er in der Nationalelf,
dabei erzielte er 84 Tore. Nach 1956 ließ er sich in Spanien nieder und
arbeitete dort als Trainer.
Ernő Rubik
(13. Januar 1944 Budapest)
Schöpfer der "Zauberwürfel" Rubik’s Cube
Sein Name ist weltweit ein Begriff! Im Jahre 1981 wurden seine
raffinierten Würfel in zahlreichen Ländern der Welt "Spielzeug des
Jahres". Die Würfel-"Drehvorgänge" waren sogar Gegenstand einer
Weltmeisterschaft. Erno Rubik war ursprünglich Diplom-Architekt. Er lebt
in Budapest, leitet ein eigenes Studio und "zerbricht" sich den Kopf
hauptsächlich über Neuerungen auf dem Gebiet der Rechenmaschine.
Hannah Shenesh (Szenes Hanna – Anikó)
(1921 Budapest - 7. November 1944)
Schriftstellerin, Nationalheldin von Israel, Fallschirmjägerin
ein Symbol für Idealismus und Selbstaufopferung. 1939 wanderte in
Palästina ein, studierte zuerst an einer Landwirtschaftsschule und ließ
sich dann im Kibbutz Sdot Jam nieder. Schrieb Gedichte und ein Stück über
das Leben im Kibbutz. 1943 trat der britischen Armee bei und ging als
Freiwillige zum Einsatz in Europa, sprang im März 1944 über Jugoslawien ab
und verbrachte drei Monate mit den Tito-Partisanen. Am 7. Juni 1944, als
die Deportationen der ungarischen Juden ihren Höhepunkt erreichten,
überschritt die ungarische Grenze. Sie wurde von der ungarischen Polizei
gefangen genommen, wurde am 7. November erschossen. Ihre sterblichen
Überreste wurden 1949 nach Israel gebracht und am Militärfriedhof am
Herzlberg beigesetzt. Film von Dénes Gábor.